Mongolische

Rennmaus

(Meriones unguiculatus)

Kleine Stars in der großen Nagerszene: sind die neugierigen, quirligen und aktiven Rennmäuse! Sie sind gesellige Nager, die in freier Wildbahn in unterirdischen Bauten in Familienverbänden leben und ihr Revier stark abgrenzen! Empfehlenswert ist die gleichgeschlechtliche Paarhaltung!

Sie sind sowohl Tag- als auch Nachtaktiv, etwa ein 2-stündiger Rhythmus und dabei sehr aktiv, das macht sie zu idealen, pflegeleichten und sehr beliebten Beobachtungstieren!

Die Behausung sollte daher ausreichend Möglichkeiten zum Graben und Wühlen bieten – gut eignen sich ein Glasbecken  mit Gitteraufsatz, spezielle Eigenbauten oder ein Nagarium, wo min 30cm Einstreu angeboten werden kann, damit sie ihren Wühltrieb ausleben können! Ebenso darf ein geschlossenes Laufrad für ihren hohen Bewegungsdrang und ein Sandbad für die Fellpflege nicht fehlen! Rennmäuse können sehr zahm werden!

Ursprünglich kommen sie, wie der Name schon verrät, aus der Mongolei, China, Mandschurei und Sibirien und bewohnen dort Steppen und Halbwüsten.

Da bei Rennmäusen einen Geschlechtsdimorphismus gibt, sind Männchen in der Regel etwas größer und schwerer als Weibchen. Diese sind zwischen 70 und 90g schwer, während Männchen etwa 80 bis 110g wiegen sollten. Die Gesamtlänge beträgt etwa 15 – 20cm.

Ähnlich wie bei der Größe unterscheidet sich das Gewicht auch bei den Geschlechtern. Die Weibchen wiegen im Schnitt zwischen 28 g bis 35 g und die Männchen dagegen zwischen 38 g bis 45 g.

Mongolische Rennmäuse können bis zu 5 Jahren alt werden. Es kommt allerdings immer auf die artgerechte Haltung, Ernährung und die richtige Pflege an und den Stress den man seinem Tier zumutet. Das Durchschnittsalter liegt zwischen 3 bis 4 Jahren.

Neben der großen Farbvielfalt der Mongolischer Rennmäuse wird das Augenmerk auf das Gesamterscheinungsbild gelegt, das die Unterschiede in Fell-, Augen- und Krallenfarben erklärt, sowie der dazu passende Gencode einer jeden Farbe, die es in verschiedenen Variationen: uni oder gescheckt geben kann. Die Wildfarbe der Mongolischen Rennmaus ist Agouti.

Rennmäuse sind absolute Bodenbewohner und Graben ist ihre Lieblingsbeschäftigung! Daher sollte die artgerechte Behausung (Nagarium,Eigenbau,Aquarium) so hoch eingestreut sein (mind. 30 cm), dass Sie unterirdische Gänge oder Höhlen graben können!

Nach ca. 8 – 10 Wochen sind Rennmäuse geschlechtsreif (männliche Tiere etwas später).

Ein Mongolische Rennmaus ist 23 - 26 Tage trächtig.

Die Wurfgröße kann ganz unterschiedlich ausfallen. Von 2 bis mehr Nachkömmlingen (normalerweise 4-6)

Rennmäuse sind Gruppentiere – trotz allem ist die stabilste Konstellation die gleichgeschlechtliche Paarhaltung! 3er- und 4er-Gruppen sind nicht empfehlenswert. Die Haltung von zwei Rennmäusen erlaubt ein größeres Platzangebot, als es für eine Großgruppe sinnvoll wäre. Eine in größeren Gruppen eventuell auftretende Revierbildung und die damit verbundenen Auseinandersetzungen sind bei Zweiergruppen nicht zu erwarten.

Ihre Hinterbeine sind kräftig und im Vergleich zu den Vorderbeinen dreimal so lang. Dies befähigt sie zu einem hohem Lauftempo und weiten/ hohen Sprüngen. Dank ihrer großen Hinterfüße kann eine Rennmaus sich aufrecht „hinstellen“ und „Trommeln“ wenn Gefahr droht!
Der lange behaarte Schwanz ermöglicht die Balance zu halten und dient als Gleichgewichtshilfe bei der Bewegung. Mit ihren Vorderpfoten können sie nicht nur buddeln und Gänge graben, sondern ausgezeichnet Futterstückchen, Samen und Kerne halten.

Rennmäuse hören trotz ihrer kleinen Ohren ausgezeichnet.

Für die Kommunikation der Rennmäuse spielt Ultraschall, das heißt Schall mit einer Frequenz oberhalb von 20 KHz, eine wichtige Rolle. Während des Werbens um das Weibchen gibt das Männchen Ultraschallsignale ab.

Der Geruchssinn ist sehr gut ausgebildet. Dieser wird nicht nur für das Auffinden von Nahrung, sondern vor allem auch zur sozialen Interaktion benötigt. So erkennen Rennmäuse ihre Artgenossen anhand ihres „Sippengeruchs“.

Rennmäuse sind tolle Beobachtungstiere die gegenüber dem Menschen sehr zutraulich werden können.

Mongolische Rennmäuse richtig füttern:

… so naturbelassen wie möglich ernähren

Rennmäuse sind von Natur aus einen sehr abwechslungsreichen Speiseplan gewohnt. Neben der pflanzlichen Nahrung benötigen Mongolische Rennmäuse auch tierisches Eiweiß.

Deshalb ist es wichtig, diesen Anforderungen in der Heimtierhaltung gerecht zu werden und natürliches Futter anzubieten. Hochwertige Trockenfutter –Mischungen sollte den größten Teil der Ernährung ausmachen und durch die Beigabe von täglichem Frischfutter/Gemüse ergänzt werden.

Rennmäuse verbringen den Großteil ihres Tagesablaufes mit der Futtersuche. Der einmal täglich aufgefüllte Futternapf ist somit unnatürlich und führt dauerhaft zu Langeweile.

Hochwertige energiearme Trockenfutter –Mischungen sollten speziell für den Stoffwechsel der Rennmäuse ausgerichtet sein. Eine ausgewachsene Rennmaus benötigt am Tag etwa einen Esslöffel dieses Futters. Bei fertig zusammengestellten Trockenfuttermischungen ist es wichtig immer auf die Zutatenliste zu achten. Auf dieser sollte keine Inhaltsstoffe wie Melasse oder Zucker in anderer Form gefunden werden. Wichtig ist ein hoher Anteil an hochwertigen verschiedenen Getreidesorten mit wenig Weizen, getrocknetem Gemüse, Kräutern Gräsern, Blüten, Kleinsämereien, Saaten und getrockneten Insekten. Sonnenblumenkörner und Nüsse sollten besser als Leckerchen verabreicht werden, da sie einen hohen Fettanteil haben.

Das Trockenfutter kann direkt in die Einstreu gegeben werden und sorgt so für eine artgerechte Nahrungssuche.

Bitte, verzichten Sie gänzlich auf fertige gepresste Leckerlis, die nur für das „Auge“ des Menschen gemacht wurden –sie sind außer teuer für eine artgerechte Ernährung ungeeignet –bieten Sie besser unterschiedlichste Knabberein aus der Natur: wie Dinkelähren, Hirsestängel/Sudangrad, verschiedene Hirsearten und Rispen, getrocknete Löwenzahnwurzeln, Knabberhölzer oder getrocknete Kräuter-und Blütenmischungen!

Zweige und Äste können bedenkenlos gegeben werden: Apfelbaum, Birke, Birnenbaum, Edelkastanie/Maroni, Haselnussstrauch, Linde, Pappel – keine Nadelbäume (wie Tanne, Fichte, etc…)

Wer auf hochwertige Fertigfuttermischungen nicht zurückgreifen möchte, hat die Möglichkeit, seinen Rennmäusen ein selbst gemischtes Trockenfutter zur Verfügung zu stellen (hierfür setzen Sie sich bestenfalls mit Ihrem Züchter in Kontakt der Ihnen Rezepturvorschläge machen kann)

Besonders reich an Vitaminen und Mineralien sind natürliche Kräuter (Löwenzahn, Spitzwegerich, Breitwegerich, Luzernkraut Echinacea  Brennnesseln, Grüner Weizen, Grüner Dinkel, Kamille, Petersilie, Dill und Melisse, Basilikum, Pfefferminze), Blüten (Blüten samt Blättern: Kornblumen, Sonnenblumen, Gänseblümchen, Ringelblumen, Löwenzahn), Gräser (Weidelgras, Kammgras etc.) sowie Kraut und Blätter (Brennnessel, Brombeerblätter, Giersch, Hafer und Weizen, Haselnussblätter, Spitzwegerich, Möhrenkraut, Fenchelgrün, Kohlrabi Blätter).

Oftmals bietet es sich an, Kräuter sowie Gräser auf dem Balkon oder in der Küche selbst zu ziehen. Ansonsten gilt, dass Frischfutter immer gründlich gereinigt und getrocknet werden muss, einerseits damit es nicht blähend wirkt, andererseits damit Schadstoffe und andere Krankheitserreger abgewaschen werden!

Für eine abwechslungsreiche Fütterung soll auch reichlich Gemüse in kleinen Mengen angeboten werden. Folgende Gemüsesorten werden gerne angenommen: Zucchini, Broccoli, Paprika, Rucola, Eisbergsalat, Endiviensalat, Feldsalat, Kopfsalat, Fenchel, Gurken, Kohlrabi, Petersilienwurzeln, Sellerie, Tomaten, wenig Karotten und junge Maiskolben

Mongolische Rennmäuse verbringen die meiste Zeit damit, auf Futtersuche zu gehen. Auch Hamster in der Heimtierhaltung wissen es zu schätzen, ihr Futter zu sammeln und zu suchen. Tipp: im gesicherten Freilauf bzw. in der Rennmausbehausung verstreuen -eine der liebsten Beschäftigungen der Rennmäuse ist Nagen, so sind zB. Knabberhölzer und Knabberähren

Ebenso kann auch Kolbenhirse oder Rispenhirse gefüttert werden. Dieses ist nicht nur Anregung zur Bewegung, sondern dient auch der Beschäftigung.

Werden besonders gerne von Rennmäusen angenommen und dienen sowohl als Verstecke, Nagematerial sowie auch als Nistmaterial (bitte verzichten sie gänzlich auch Hamsterwatte oder ähnliches).

Auch duftneutrales, weiches Papier (Küchenrolle) kann zur Verfügung gestellt werden und wird sehr gerne angenommen.

TIPP: Heu, Stroh, Kräuter etc… sollten für mind. 2 Tage ins Gefrierfach um eine Einschleppung von Ektoparasiten (Motten, Milben, Haarlingen, Ungeziefer)  zu vermeiden!

Zur täglichen Fellpflege benötigen Rennmäuse immer ein frisches Sandbad (Chinchillabadesand) –oftmals wird auch in den Sand die Notdurft verrichtet – daher ist es immer wichtig in regelmäßigen Abständen den Sand zu tauschen. Ohne Sandbad würde das Fell schnell fettig und verklebt aussehen.

Frisches Wasser muss Rennmäusen rund um die Uhr zur Verfügung stehen - entweder aus einer Schüssel oder in einer Trinkflasche.